Die Sage von den Obdacher GMOA TEIFL aus dem Steirischen Zirbenland
Es war in einer zeit da Obdach noch von Stadtmauern umgeben und
das Umfeld nur spärlich besiedelt war .Dichte Wälder umschlossen
den Ort, so im Süden die sogenannte Gamanaron, was soviel wie
gemein, gemeinsam nach germanischen Wurzeln, geheißen hat und im
Laufe der Zeit im Sprachgebrauch zur, GMOA, wurde. Dort befand
sich ein Ziegelstadel, eine Ziegelbrennerei. Der Ortsbevölkerung
waren die rußigen, rauen Gesellen die dort ihrem Broterwerb
nachgingen gar nicht geheuer. So manch ein Bürger glaubt dort
nächtens etwas Unheimliches gesehen zu haben. Man erzählt sich
unter vorgehaltener Hand schaurige Geschichten über riesige zottelige
Gestalten mit glühenden Augen und langen Hörnern, von Hexen, die
beim Ziegelofen umgingen und vom Wesen aus deren Mündern riesige
Feuerwolken kamen- kurzum, der Phantasie waren keine Grenzen
gesetzt und bei jeder Erzählung wurde ein Stücken mehr
dazugedichtet. Schnell war das Wort GMOA TEIFL im Umlauf.
Man mied nach Möglichkeiten das Gebiet in dem die sogenannte
GMOA TEIFL umgingen. Jeder schaute zu, dass er noch vor
Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause hinter den sicheren
Stadtmauern war.
Diese Zeiten sind nun schon lange vorbei und der Ziegelofen nur mehr
Geschichte. Die Ziegel aber, die dort gebrannt wurden und ein O als
Zeichen trugen, halten noch heute so manches Obdacher Haus
zusammen. Aus der GMOA wurde ein blühender, dicht besiedelter
Ortsteil der Marktgemeinde Obdach. Nur in der dunklen Winterzeit
erscheinen wieder die GMOA TEIFL und erzählen ihre schaurig-
schönen Geschichten aus der Zeit wo es noch Hexenverbrennungen
gab und finsterer Aberglaube die Menschen in seinem Bann hielt.
Verfasst von Erika Metzger am 08.12.2007.